Der Begriff „Orthopädische Turnen“ wird heute kaum noch verwendet und nur noch selten von Ärzten verordnet. Meist wurde das „Orthopädische Turnen“ Kindern und Jugendlichen mit Haltungsschwächen verordnet. Das Wort „Haltungsschwäche“ bezeichnet alle Abweichungen von der normalen Körperhaltung, die über längere Zeit besteht. Diese führen über kurz oder lang zum vorzeitigen Verschleiß der Knochen, Gelenke und Bänder der Wirbelsäule.
Beim orthopädischen Turnen wird eine auf den Patient abgestimmte Anzahl und Auswahl von Übungen erarbeitet. Dieses Übungsprogramm trainiert das Muskel-Skelett-System und optimiert die Bewegung und die Haltung. Diese Übungen werden dann idealerweise zu Hause fortgesetzt und von Zeit zu Zeit kontrolliert und neu angepasst.
Heute ist das Thema so wichtig wie noch nie. Viele Kinderärzte warnen vor Muskel- und Skelett- Erkrankungen im Kindesalter. Grund für den Anstieg ist zu wenig Bewegung, falsche Sitzhaltung oder zu schwere Schulranzen – all das wirkt sich negativ auf die Rückengesundheit von Kindern aus. Längst klagen nicht nur Erwachsene über Schmerzen in Rücken und Nacken, auch immer mehr Kinder sind betroffen.
Doch was kann man tun, um Rückenschmerzen und Haltungsschäden beim Nachwuchs vorzubeugen?
Heute verordnen Ärzte auf einem Rezept individuell physiotherapeutisch angeleitete „Krankengymnastik“.